Laut einer Umfragen nutzen 74 % der Arbeitgeber in den USA Online-Überwachungs-Tools

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Laut einer Umfrage, die ExpressVPN im September 2024 durchgeführt hat, nutzen mittlerweile 74 % der US-Arbeitgeber Tolls zur Online-Überwachung und -Kontrolle. 67 % davon setzen biometrische Tracking-Methoden wie Gesichtserkennung und Fingerabdruckscans ein.

 

Die Umfrage unter 1.500 US-Arbeitgebern und 1.500 Arbeitnehmern zeigt aber auch, dass die Kluft am Arbeitsplatz immer größer wird. Fast 44 % der Arbeitnehmer wissen nicht, ob sie biometrisch überwacht werden, und 50 % denken, dass sie ohne ihr Wissen überwacht werden.

 

Außerdem gaben 32 % der Angestellten an, dass sie sich durch die Mitarbeiterüberwachung unter Druck gesetzt fühlen, schneller zu arbeiten, und 24 % der Angestellten gaben zu, dass sie Pausen auslassen, um nicht unproduktiv zu wirken.

 

49 % der befragten Arbeitnehmer sagten, dass sie einen Jobwechsel in Betracht ziehen würden, wenn die Überwachung zunimmt, und alarmierende 24 % sind bereit, ein geringeres Gehalt zu akzeptieren, um nicht überwacht zu werden.

 

Während Unternehmen Überwachung als Mittel zur Steigerung der Produktivität und Verantwortlichkeit betrachten, empfinden viele Mitarbeiter sie als Quelle von Stress und Misstrauen.

 

Lauren Hendry, Digital Privacy Advocate bei ExpressVPN, sagte: „Indem Unternehmen immer invasivere Tools einsetzen, riskieren sie, die Loyalität und Zufriedenheit ihrer Mitarbeiter zu verlieren.“

 

Die zunehmenden Auswirkungen der Mitarbeiterüberwachung

 

Der Umfrage zufolge nutzen mittlerweile 74 % der Unternehmen Softwarelösungen zur Protokollierung des Internetverhaltens ihrer Mitarbeiter, und 59 % überwachen die Bildschirme in Echtzeit. In physischen Büros setzen 75 % der Arbeitgeber Videoüberwachung ein, und 58 % nutzen biometrische Systeme wie Fingerabdruck- oder Gesichtserkennung. Mittlerweile verlassen sich 61 % auf künstliche Intelligenz (KI), um die Produktivität ihrer Mitarbeiter zu bewerten.

 

Die wachsende Besorgnis der Mitarbeiter über diese Maßnahmen führt jedoch zu einer spürbaren Gegenreaktion. 16 % lassen Ablenkungs-Apps geöffnet, 15 % planen E-Mails, um Aktivität vorzutäuschen, und 12 % nutzen Softwarelösungen, um Arbeitsaktivitäten zu fälschen.

 

Diese Reaktionen spiegeln eine tiefere Unzufriedenheit wider. Obwohl 86 % der Arbeitgeber Transparenz fordern, sind 77 % der Mitarbeiter der Meinung, dass Unternehmen gesetzlich verpflichtet sein sollten, Überwachungsmaßnahmen vollständig offenzulegen, und 78 % wünschen sich strengere bundesweite Vorschriften.

 

Wie wirkt sich das auf die Produktivität am Arbeitsplatz aus?

 

In einer Umfrage vom Februar 2023 mit 2.280 Leuten, die remote arbeiten können, hat das Forschungsunternehmen Gartner herausgefunden, dass 24 % der Angestellten ihr Bestes geben, aber nicht glauben, dass sie das das ganze Jahr über durchhalten können. Weitere 14 % fühlen sich zwar in der Lage, weiterhin gute Leistungen zu bringen, tun dies aber momentan nicht, und 21 % bringen weder optimale Leistungen, noch glauben sie, dass sie sich verbessern können.

 

Was sind remotefähige Mitarbeiter?

Remotefähige Mitarbeiter sind solche, deren Aufgaben komplett aus der Ferne erledigt werden können oder über ein Hybridmodell, das Büro- und Außendienstarbeit kombiniert, meist mit digitalen Tools und Internetverbindung.

 

Eine Umfrage von Gartner hat gezeigt, dass 59 % aller Mitarbeiter unterdurchschnittliche Leistungen bringen. Diese Leute leisten bis zu 25 % weniger für ihren Arbeitgeber und sind 14 % eher bereit, den Job zu kündigen.

 

Die Zukunft der Software zur Mitarbeiterüberwachung

 

Laut einem Bericht von Industry ARC für den Zeitraum 2021–2026 wird der Markt für Software zur Mitarbeiterüberwachung bis 2026 voraussichtlich ein Volumen von 4,5 Milliarden US-Dollar erreichen, wobei die USA den Markt anführen.

 

Einige Firmen haben Erfolg mit Tools, die eher unterstützen als überwachen. Software zur Mitarbeiterüberwachung, die flexible Funktionen bietet, ermöglicht es Unternehmen, die Datenerfassung je nach den individuellen Anforderungen der Teams anzupassen.

 

Remote-Arbeit wird nicht verschwinden, und Überwachungstools werden auch bleiben. Aber Firmen müssen ihre Strategien weiterentwickeln. Respekt, Transparenz und der ethische Umgang mit Daten sind jetzt entscheidend für die Mitarbeiterbindung und Produktivität.

 

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