Microsoft veröffentlicht eine Funktion zur Überwachung von Screenshots für ausgewählte PCs

Microsoft führt laut Forbes im Laufe des Aprils 2025 schrittweise eine neue Funktion zur Überwachung von Screenshots namens „Recall” für bestimmte PCs ein.
Die Funktion ist nur für Copilot+ Windows 11-PCs verfügbar und so programmiert, dass sie regelmäßig Screenshots vom PC des Benutzers erstellt.
Diese Screenshots werden verschlüsselt und lokal auf dem Gerät des Benutzers gespeichert. Anschließend können Benutzer die KI von Recall nutzen, um diese Screenshots nach Daten zu durchsuchen.
Um Datenschutzbedenken auszuräumen, implementierte Microsoft vor der vollständigen Einführung einige Sicherheitsvorkehrungen.
Recall ist eine optionale Funktion, die laut David Weston, Vice President of Security bei Microsoft, nur mit Windows Hello – dem biometrischen Verifizierungssystem des Unternehmens – eingerichtet werden kann. Sie kann auch jederzeit deinstalliert werden.
Screenshots können angehalten werden, und Benutzer können bestimmte Anwendungen und Webseiten herausfiltern, die sie nicht verfolgen möchten.
Die Funktion umfasst auch „Filter auf Anwendungsebene“, die die Erfassung sensibler Daten in einem Screenshot verhindern.
Kritik gegenüber Recall:
Obwohl Recall als leistungsstarkes Produktivitätswerkzeug positioniert ist, stieß die Funktion bei Cybersicherheitsexperten auf erhebliche Kritik.
Die Bedenken beruhen auf einem allgemeinen Mangel an Vertrauen in die Verarbeitung privater Daten durch KI sowie auf Datenschutzbedenken.
Sobald Recall eingerichtet ist, ist für den Zugriff auf die aufgenommenen Screenshots keine biometrische Verifizierung mehr erforderlich – Benutzer können einfach eine standardmäßige vierstellige PIN verwenden.
Einige Nutzer sehen eine Verbindung zwischen Recall und Spyware und vermuten, dass die Software missbraucht werden könnte, um ohne Zustimmung der Benutzer auf sensible Informationen zuzugreifen oder diese zu überwachen.
Spyware ist eine Art von schädlicher Software, die sich ohne Wissen des Benutzers heimlich auf dessen Gerät installiert und Informationen wie den Browserverlauf, Passwörter, persönliche Daten und Tastatureingaben erfasst. Diese Informationen werden anschließend an eine Drittorganisation weitergeleitet.
Darüber hinaus funktioniert die Webseitenfilterung von Recall nur für bestimmte Browser, darunter Microsoft Edge, Firefox, Chrome und Opera.
Der Sicherheitsforscher Kevin Beaumont berichtete, dass Recall trotz seiner Anwendungsfilter weiterhin Screenshots mit seinen Kreditkartendaten und privaten Unterhaltungen aufzeichnete.
Benutzer müssen außerdem damit rechnen, dass Recall einen erheblichen Teil des Arbeitsspeichers ihres PCs beansprucht. Ein PC mit 1 TB oder mehr Speicherplatz benötigt 150 GB für die Speicherung der Screenshots von Recall.
Zusätzliche Informationen:
Eine Beta-Version von Recall wurde erstmals im Jahr 2024 vorgestellt. Im Rahmen der jüngsten Markteinführung hat Microsoft außerdem zwei neue Funktionen exklusiv für Copilot+-PCs eingeführt:
- Erweiterte Windows-Suche: Diese Funktion interpretiert den Kontext der Suchanfrage eines Benutzers und liefert so schnellere und intuitivere Suchergebnisse.
- Click to Do: Ein KI-Shortcut-Tool, mit dem Text und Bilder sofort zusammengefasst, kopiert oder extrahiert werden können.